Investment Kryptowährungen

Chancen und Risiken der Kryptowährung-Geldanlage

Die Welt der Kryptowährungen wie etwa Bitcoin, Ether, XRP und Litecoin mit Kurssprüngen von 2000 Prozent ist für Anleger sehr verlockend. Doch hängt der Kurs von Angebot und Nachfrage ab und birgt deshalb enorme Risiken: erhebliche Kapitalverluste bis hin zum Totalausfall können drohen. MANN verschafft Dir einen Überblick und erklärt was hinter Begriffen wie Tokens, Coins und Blockchain steckt.

Kryptowährung schnell erklärt

Der Begriff „Krypto“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet verborgen. Die Idee der Kryptowährungen oder des Kryptogeldes beruht auf dem Wunsch, ein elektronisches Bezahlsystem ohne die Beteiligung von Banken und Staaten zu schaffen. Diese nichtstaatlichen, virtuellen Währungen arbeiten mit begrenzten Geldmengen, die mit Hilfe von Computernetzwerken in mathematischen Verfahren digital gebildet werden. Das System dahinter nennt man Blockchain, eine Kette aus Buchungsvorgängen, die dezentral auf einem Netzwerk von Rechnern abgelegt sind. Eine zentrale Kontrollinstanz gibt es meist nicht, dafür verschlüsselte Übertragungsprotokolle, die so gut wie nicht manipulierbar sind. Ob es sich bei Bitcoins und Co. tatsächlich um Währungen oder Geld handelt, ist umstritten, weil sie nicht von einer Zentralbank herausgeben werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch haben sich dennoch diese Bezeichnungen durchgesetzt.

Bitcoin (BTC) ist die bekannteste Kryptowährung mit einer Marktkapitalisierung – die Anzahl der Coins multipliziert mit dem aktuellen Wert – von rund 870 Milliarden Dollar. Der Kurszuwachs des Bitcoin lockt Nachahmer an. Mehr als 6000 Kryptowährungen soll es inzwischen geben. Darunter virtuelle Währungen wie Ethereum (ETH), Ripple (XRP) und Litecoin (LTC). Deren Wechselkursentwicklung kann man online nachverfolgen unter https://coinmarketcap.com/de/.

 

Tokens und Kryptocoins existieren nur virtuell

In einer Blockchain gespeicherte Rechte an Vermögenswerten, „Token“ genannt, sollen Investments wie Immobilien oder Kunstwerke leichter und günstiger zugänglich und handelbar für Privatleute machen. Eine Analyse des Marktes zeigt aber, dass die potenziellen Vorteile bislang kaum nutzbar sind.

Die Kryptowelt war schon einmal Partythema, als der Bitcoin-Kurs 2017 von rund 1000 auf 20000 Dollar zulegte. Das sei das neue Gold, versprachen manche. Der Vergleich mit Gold hinkt jedoch, denn hinter Kryptowährungen steckt kein Wert. Der Kurs stützt sich einzig auf die Hoffnung, dass sie auch in Zukunft noch gefragt sind. Riesige Kursschwankungen der „Münzen“ (Coins) sind somit vorprogrammiert, da sie nur als virtuelle Zeichenfolge existieren.

 

Erste Regeln eingeführt

Für das Verwahren von Kryptoanlagen ist seit 2020 eine Erlaubnis der Bundesfinanaufsicht nötig. Ein Gesetzentwurf sieht vor, elektronische Wertpapiere und Kryptowertpapiere einzuführen, die es nur in digitaler Form gibt. Das gilt als Meilenstein, weil Firmen und Investoren direkt miteinander Geschäfte machen können.

 

Wie handelt man mit Kryptowährung?

Um Kryptoanlagen inklusive Kryptowährungen zu kaufen, zu halten und zu verkaufen, ist eine spezielle Software als digitales Portemonnaie oder Schließfach („Wallet“) nötig. Sie muss zur Blockchain-Technologie passen, auf der die Kryptoanlagen basieren.

Legt sich ein Wallet-Besitzer eine Kryptoanlage zu, wird als Beleg für ihr Eigentum in der entsprechenden Blockchain eine lange Ziffern- und Buchstabenfolge eingetragen, der öffentliche Schlüssel, also die öffentliche Adresse der Wallet. Beim Verkauf gibt der Besitzer den Auftrag, die Kryptoanlage an den Käufer zu übertragen. Er braucht dazu seinen privaten Schlüssel, ein Passwort aus Ziffern und Buchstaben.

Die Rechner im dezentralen Netzwerk, die das „Kassenbuch“ (Distributed Ledger) führen, prüfen, ob alles passt. Ist das der Fall, fügen sie einen Datensatz in der Blockchain hinzu. Nun ist ersichtlich, dass der Eigentümer gewechselt hat und zum Beispiel nun gegebenenfalls Zinsen, Dividenden oder Ausschüttungen ihm zufließen.

 

Privaten Schlüssel nicht verlieren

Wer den privaten Schlüssel hat, hat also Zugriff auf die Kryptoanlagen. Betrügerische Broker gaben zum Beispiel vor, ihren Kunden beim Einrichten der Konten zu helfen, erfuhren dabei den privaten Schlüssel und räumten die Konten ab. Ohne Schlüssel ist kein Zugriff mehr möglich. So wie bei einem deutschen Programmierer in Kalifornien, der das Passwort für eine Festplatte vergessen hat und nicht mehr an Tausende Bitcoin kommt.

Zudem ist die Blockchain-Technologie noch jung und vergleichsweise unerprobt. Angreifer können auch mit massiven Daueranfragen Tauschbörsen lahmlegen. Außerdem kann sich niemand sicher sein, ob es eine Kryptowährung auf Dauer gibt.

Bildquellen:

  • kryptowaehrung-anlage: pixabay, freepik, Verbraucherzentrale. Bafin, BSI, Stiftung Warentest, Finanztest, Bay. Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Autor: Elke Swoboda-Ruf

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